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32. Jahrgang / Heft 2 - Oktober 2025
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| Titelbild: Dass Pflanzen in der Lage sind, mittels Photosynthese die Lichtenergie der Sonne zu nutzen, ist allgemein bekannt. Es lohnt sich jedoch, die chemische Raffinesse hinter diesem Prozess genauer zu unter-suchen, da sich darin starke Indizien für einen Schöpfer verbergen (s. S. 101). (Nach dzmitrock87, Adobe Stock). |
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Themen
- R. Junker
- Steht der „Urvogel“ Archaeopteryx auf dem Abstellgleis? Neue Vogelfossilien vergrößern die Merkmalsvernetzung
- P. Borger & B. Scholl
- Der genetische Unterschied zwischen Mensch und Schimpanse beträgt 15 %. Umfassende Genomanalysen haben eine hitzige Diskussion ausgelöst
- B. Scholl
- Sahelanthropus – zweibeiniger Vormensch oder vierfüßiger Großaffe?
- B. Schmidtgall
- Nutzung von Lichtenergie in der Natur. Lichtreaktionen in Organismen
Kurzbeiträge
- P. Korevaar
- Ist das anthropische Prinzip widerlegt? Zeigen neue Erkenntnisse, dass das Universum lebensfreundlich sein muss?
- B. Scholl
- Vom urtümlichen Fossil zur Bienenwabe. Wenn es auf 500 Millionen Jahre nicht ankommt
- H. Ullrich
- Was Ohren über unsere Herkunft verraten. Ohrmuskeln mit Funktion, überraschende Gensequenzen und ein einzigartiges Knorpelgewebe
- P. Borger
- Buntbarsche und Supergene: Ein Mechanismus für Artbildung im Schöpfungsmodell
- B. Schmidtgall
- Vitamin B12 – ein Molekül wie aus einem anderen Universum
- J. Göcking
- Symmetrien als Schöpfungsindiz?
Streiflichter
- Perfekte Illusion – wie eine Motte zum Blatt wird
- Ein einzigartiger Fangmechanismus im Bernstein
- Spinnentier aus dem Kambrium mit „modernem Gehirn“
- „Sauschnelle“ Evolution im Schweinestall
- Urwaldriesen – Wenn der Blitz zum Lebensretter wird
- Vogelfedern woher?
- Überraschend alte fossile Spuren von Reptilien
- Warum eine Larve unter Fressfeinden nicht entlarvt wird
- Ostafrikanischer Graben reißt schneller auf als gedacht
- Die Qumranrollen bestätigen die Zuverlässigkeit des Alten Testaments
- Ist das Danielfragment aus Qumran älter als der darin beschriebene Makkabäeraufstand?
Kommentar
- B. Schmidtgall & B. Scholl
- Nature über die Entstehung des Lebens
Editorial
„Vernünftige Zweifel […] gibt es nicht: Evolution ist eine Tatsache“, schrieb der berühmte Biologe Richard Dawkins (in „Die Schöpfungslüge“ 2015, S. 17). Doch was sind eigentlich die wichtigsten Indizien – oft gar „Beweise“ ge-nannt – für eine rein natürlich erklärbare (naturalistische) Evolution aller Lebewesen im Sinne Darwins? Häufig werden hierzu genannt:
- Ähnlichkeiten von Lebewesen sollen grundsätzlich durch gemeinsame Abstammung bedingt sein. Daher lasse sich ein Stammbaum des Lebens durch abgestufte Ähnlichkeiten erstellen. Nach der Standardsichtweise sollen diese Ähnlichkeiten fein abgestuft über lange Zeiträume durch Anhäufungen von Mutationen (Erbgutveränderungen) entstanden sein.
- Fossile Bindeglieder bzw. Übergangsformen sollen „Lücken“ zwischen den heute bestehenden Gruppen von Lebewesen im Stammbaum schließen.
- Nicht optimale Strukturen bzw. „Konstruktionsfehler“ in heutigen Lebewesen sollen auf Umbau durch Evo-lution zurückzuführen sein. So nennt man vermeintlich rückgebildete Strukturen, die ihre Funktion verloren haben sollen, Rudimente – und interpretiert sie als Überreste vergangener Evolution. Sie seien ein Hinweis auf eine naturalistische Evolution, da ein Schöpfer keine funktionslosen oder funktionsschwachen Organe erschaffen hätte. Umgekehrt gebe es keine unzweifelhaften Design-Indizien, die auf einen Schöpfer statt auf zufällige Naturprozesse hinweisen.
Für jeden dieser drei wesentlichen „Evolutionsbeweise“ gibt es klassische Lehrbuchbeispiele, die ständig wiederholt werden, um die Darwin‘sche Evolutionslehre zu untermauern (dies gilt auch für neuere Versionen wie z. B. die sog. „Erweiterte Evolutionäre Synthese“). Tatsächlich zeigt aber der Forschungsfortschritt, dass zahlreiche dieser klassischen „Ikonen“ der Evolutionslehre mittlerweile die „Tatsache“ der Darwin‘schen Evolution stark infrage stellen. Davon finden sich viele Beispiele in dieser Ausgabe des Studium Integrale Journal:
- Die sehr große genetische Ähnlichkeit von Schimpansen und Menschen gilt als einer der deutlichsten Belege für eine gemeinsame Abstammung. Während diese Ähnlichkeit populär mit 98 bis 99 % angegeben wird, weisen Peter Borger & Benjamin Scholl in ihrem Beitrag auf neueste hochauflösende Sequenzdaten hin, wonach das gesamte Erbgut von Schimpanse und Mensch höchstens zu ca. 85 % übereinstimmt. Evolutionshypothesen müssten also in Zukunft glaubhaft machen können, wie 15 % genetische Unterschiede inklusive vieler einzigartiger genetischer Merkmale durch rein zufällige Mutations-Selektionsprozesse in nur ca. 5 bis 7 Millionen Jahren (gemäß gängigen Hypothesen) hätten entstehen können.
- Reinhard Junker zeigt, dass der weltberühmte „Urvogel“ Archaeopteryx aufgrund neuer Funde von Vogelfossilien nicht mehr als Bindeglied zwischen Dinosauriern und Vögeln passt. Die Vielfalt an verschiedenen Vogelfossilien mit unterschiedlichen Merkmalskombinationen lässt sich besser als geschaffenes und vernetztes Merkmalsmosaik statt als Evolutionsabfolge deuten. Auch der berühmte Sahelanthropus, das vermeintlich erste fossile Bindeglied von schimpansenartigen Vorfahren hin zu modernen Menschen, verliert aufgrund neuer Fossilfunde seine bisher angenommene Stellung als Übergangsform bzw. als erster Schritt hin zur menschlichen Fortbewegungsweise, wie Benjamin Scholl analysiert.
- Die Muskeln im menschlichen Ohr werden weithin als Evolutionsüberreste ohne Funktion angesehen. Henrik Ullrich zeigt jedoch, dass diese Interpretation überholt ist und dass das Ohr für seine Funktion auch im Detail erstaunlich gestaltet ist. Außerdem thematisiert die vorliegende Ausgabe von Studium Integrale Journal weitere starke Design-Indizien, die einen Schöpfer nicht nur denkbar, sondern sogar äußerst plausibel erscheinen lassen. Insbesondere die Feinabstimmung des Universums wirft Fragen auf, die sich bisher rein naturalistisch nicht annähernd befriedigend beantworten lassen, wie Peter Korevaar aufzeigt. Ein weiteres starkes Design-Indiz ist die extrem ausgefeilte Feinabstimmung innerhalb der Photosynthese-Systeme zur Umwandlung von Lichtenergie in chemische Energie (in Form von Zucker), die mit unglaublich hoher Energieausbeute funktionieren. Bereits Abweichungen in der Struktur um wenige Zehntelnanometer (!) würden diese molekularen Maschinen unbrauchbar machen. Darüber berichtet Boris Schmidtgall; zudem weist er auch auf das geniale Design beim komplexen Vitamin B12 hin. Weitere Beispiele für spannendes Design in der Tier- und Pflanzenwelt finden sich in unserer Rubrik „Streiflichter“.
Zu alternativen Ansätzen zur Artbildung bzw. Anpassung im Rahmen einer Schöpfungslehre (Variation, Mikroevolution) finden sich in dieser Ausgabe ebenfalls einige Bausteine, wie der Beitrag über schnelle Artbildung bei Buntbarschen mittels Supergenen oder die „sauschnelle“ Evolution, die sich im Schweinestall vor unseren Augen vollzieht.
Wir hoffen, Ihnen damit viele gute Argumente im Spannungsfeld Evolution und Schöpfung an die Hand zu geben und wünschen eine lehrreiche Lektüre.
Ihre Redaktion STUDIUM INTEGRALE JOURNAL
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